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Kreislaufwirtschaft schafft Wert statt Abfall
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Ressourcenschonung

Kreislaufwirtschaft schafft Wert statt Abfall

Rohstoffe sind endlich, während der Konsum weltweit steigt. Was früher nach Gebrauch im Müll endete, wird heute zunehmend als wertvolle Ressource verstanden. Kreislaufwirtschaft beschreibt genau diesen Wandel.
Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Produkte, Materialien und Verpackungen so zu gestalten, dass sie möglichst lange im Umlauf bleiben und nach Nutzung wiederverwertet werden können, anstatt verbrannt oder deponiert zu werden. Damit verschiebt sich der Fokus vom linearen „Nehmen–Verwenden–Entsorgen“ zu einem geschlossenen Kreislauf, der Ressourcen schont, Emissionen senkt und Abfall verhindert.

Im Bericht zur Zukunftsfähigkeit von dem wird beschreiben, wie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft entstehen kann – nicht als theoretisches Modell, sondern als praktischer Prozess entlang von Verpackung, Produktdesign, Logistik und Verbraucherentscheidung.

Warum Kreislaufwirtschaft heute unverzichtbar ist
Die Idee wirkt einfach, die Umsetzung ist anspruchsvoll: Materialien müssen so ausgewählt, kombiniert und verarbeitet werden, dass sie ohne Qualitätsverlust zurückgeführt werden können. Kreisläufe funktionieren erst, wenn Produkte recyclingfähig sind, Rezyklate zum Einsatz kommen, Mehrwegsysteme genutzt werden und Konsumentinnen und Konsumenten Verpackungen richtig entsorgen.
Als strategisches Prinzip steht die Kreislaufwirtschaft im Bericht im Zentrum verschiedener Ziele: Reduktion von Materialeinsatz, Förderung von Recycling und Rezyklaten, Bewusstseinsbildung sowie Abfallvermeidung. Entscheidend ist ein Systemansatz, der ökologische Verantwortung und praktische Lösungen verbindet.

Recycling statt Primärrohstoffe: Materialien im Kreislauf halten
Recycling ist ein Kernbaustein geschlossener Stoffkreisläufe. Dafür müssen Verpackungen so gestaltet sein, dass sie auseinanderzunehmen, sortenrein zu erfassen und erneut zu verarbeiten sind. dm arbeitet aktiv daran, Verpackungen Schritt für Schritt auf besser recycelbare Monomaterialien umzustellen, insbesondere dort, wo bisher Verbundfolien im Einsatz sind. Bereits heute bestehen 43 Prozent der Kunststoffmenge der Eigenmarkenverpackungen aus Recyclingmaterial. Das Ziel ist klar definiert: Bis 2025 sollen Non-Food-Verpackungen zu mindestens 50 Prozent aus Post-Consumer-Rezyklat bestehen. Damit wird Primärmaterial ersetzt, Energieaufwand gesenkt und CO₂ gebunden, das ansonsten in der Herstellung neuer Kunststoffe entstünde.
Neben Verpackungen werden auch Produkte selbst auf Sekundärrohstoffe geprüft. Beispiele sind Toilettenpapier mit Strohanteil oder Pflegemittel, deren Inhaltsstoffe durch Upcycling aus Nebenströmen der Lebensmittelproduktion stammen. So entstehen Materialien mit neuer Funktion statt Abfall.

Mehrweg und Nachfüllsysteme entlasten Ressourcen messbar
Nicht alles muss nach einer Nutzung entsorgt werden – Mehrweg und Refills verlängern Lebenszyklen erheblich. In rund sieben Prozent der Märkte sind Nachfüllstationen installiert, in Österreich sogar in 33 Prozent aller Filialen. Jeder einzelne Nachfüllvorgang spart bis zu 70 Prozent Kunststoff ein.
Die Wirkung wird in Zahlen sichtbar: Im Geschäftsjahr 2023/24 konnten durch Nachfüllstationen über sieben Tonnen Kunststoff eingespart werden. Besonders erfolgreich sind Nachfüllbeutel bei Flüssigseife, wo der Anteil im Durchschnitt über 50 Prozent der Absatzmenge ausmacht, während Glasreiniger bisher bei rund 20 Prozent liegen. Kreislaufwirtschaft erfordert daher nicht nur Lösungen im Regal, sondern auch Akzeptanz beim Kauf.
Ergänzt werden Nachfülloptionen durch langlebige Alternativen: Mehrwegtaschen, Waschpads oder Periodenunterwäsche reduzieren den Verbrauch von Einwegprodukten deutlich. Auch im Handel entstehen dauerhafte Strukturen – wie wiederverwendbare Promotion-Displays, die im Vergleich zu Einwegkarton mehr als 50 Prozent Verpackungsmaterial einsparen.

Weniger Material, gleiche Funktion: Effizienz als Prinzip
Wo Mehrweg nicht möglich ist, hilft Reduktion. Viele Verpackungen enthalten heute weniger Kunststoff als noch vor wenigen Jahren. Durch reduzierte Wandstärken, kleinere Verschlüsse oder optimierte Formate wird Material eingespart, ohne die Produktsicherheit zu beeinträchtigen. Diese Reduktionen wirken doppelt: Sie senken den Materialbedarf und reduzieren Transportvolumen, weil Verpackungen leichter und kompakter werden.
Beispiele reichen vom Wechsel auf bedruckte Folie statt Faltschachtel (61 Tonnen Pappe pro Jahr Einsparung) bis zur Reduktion von Kunststoff bei Tuben um 90 Tonnen pro Jahr. Zusätzlich wird Verpackungsdesign an Haltbarkeit und Verbrauchsmenge angepasst – etwa durch verschiedene Packungsgrößen bei Haferflocken, um Überkäufe und damit Abfall zu vermeiden.

Auch Entsorgung ist Teil des Kreislaufs
Kreislaufwirtschaft endet nicht an der Kasse. Der entscheidende Schritt passiert nach Nutzung: Nur korrekt getrennte Materialien können recycelt und in Kreisläufe zurückgeführt werden. Darum werden auf Verpackungen mehrsprachige Trennhinweise verwendet, um Verbraucher bei der richtigen Entsorgung zu unterstützen. Falsch entsorgte Materialien verlieren ihren Wert – korrekt getrennt bleiben sie im Kreislauf. Durch die Implementierung des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips möchten wir geschlossene Materialkreisläufe schaffen. Ziel ist es, Produkte und Verpackungen so zu gestalten, dass sie nach ihrer Nutzung wieder in den biologischen oder technischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
Logistik und Handel als Kreislaufsystem – nicht nur das Produkt zählt
Kreislaufwirtschaft betrifft nicht nur Produktverpackungen. Auch im Hintergrund fallen täglich Materialien an, etwa Kartonagen und Transportfolien. Rund 90 Prozent davon bestehen bereits aus Papier, Pappe oder Karton, weitere fünf Prozent aus gut recycelbarer Folie. Ziel ist, den Anteil schwer recycelbarer Mischkunststoffe weiter zu senken.
Mehrweg entsteht auch in der Lieferkette. Die GS1 SMART-Box dient als wiederverwendbare Transportverpackung und wird seit 2021 eingeführt, um Einwegmaterial zu reduzieren und Logistikprozesse kreislauforientierter zu gestalten.
Damit Kreisläufe funktionieren, braucht es Zusammenarbeit: Hersteller, Abfüller, Recyclingbetriebe und Verbraucher wirken gemeinsam. Initiativen wie das „Forum Rezyklat“ entwickeln Strategien zur Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft und wirken bis in die gesamte Gruppe hinein.

Bewusst handeln – wie Verbraucher Kreisläufe stärken
Kreislaufwirtschaft gelingt nur, wenn Produkte so genutzt werden, wie sie gedacht sind. Wer Mehrweg wählt, Nachfüllstationen nutzt, Verpackungen trennt und Produkte mit Recyclinganteil bevorzugt, verstärkt den Ressourcenkreislauf aktiv.

Konkrete Handlungsoptionen:
  • Produkte im Nachfüllbeutel oder an Refill-Stationen wählen
  • Mehrweg statt Einweg – Taschen, Hygieneprodukte, Displays
  • Beim Einkauf auf Recyclinganteil und Monomaterialien achten
  • Verpackungen richtig trennen, damit sie wiederverwertet werden können

Fazit: Kreislaufwirtschaft entsteht Schritt für Schritt
Kreislaufwirtschaft ist kein Ziel, das von heute auf morgen erreicht wird. Aber der Bericht zeigt: Fortschritt ist messbar. Rezyklatanteile steigen, Materialmengen sinken, Nachfüllkonzepte gewinnen an Bedeutung, und Recyclingfähigkeit wird weiter verbessert. Gleichzeitig wächst die Bedeutung von Verbraucherentscheidungen, gemeinsamer Standards und Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette.
Statt Abfall entsteht Wert. Ressourcen bleiben im Kreislauf. Kreislaufwirtschaft zeigt, wie Zukunftsfähigkeit konkret aussehen kann – nicht als Vision, sondern als Funktionsprinzip eines nachhaltigeren Alltags.